Die Weltgesundheitsorganisation
(WHO) stellt im Jahr 2016 das Thema Diabetes in den Mittelpunkt des
Weltgesundheitstages (WGT). Damit trägt sie der zunehmenden Prävalenz dieser
chronischen Erkrankung Rechnung: Allein im Jahr 2008 waren weltweit 347
Millionen Menschen von Diabetes betroffen.
Im Jahr 2012 verursachte die
Erkrankung global 1,5 Millionen Todesfälle - 80 Prozent davon entfielen auf
Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen.
Auch in Deutschland erkranken immer mehr Menschen an Diabetes. Ein Vergleich der Ergebnisse aus der DEGS1-Studie (2008-2011) mit dem Bundesgesundheitssurvey (1998) belegt einen Anstieg der Prävalenz des bekannten Diabetes von 5,2 auf 7,2 Prozent. Innerhalb eines Jahrzehnts ist damit die Zahl der Erwachsenen mit einem bekannten Diabetes um 38 Prozent angestiegen. Im gleichen Zeitraum ist Anzahl der Menschen mit einem bisher unerkannten Diabetes jedoch rückläufig, so dass die Gesamtprävalenz des Diabetes (bekannter und unerkannter Diabetes) nahezu unverändert ist. Betroffen von der Erkrankung sind insbesondere Personen ab dem 50. Lebensjahr sowie Personen mit einem niedrigen Sozialstatus.
Die WHO geht davon aus, dass Diabetes bis zum Jahr 2030 zu den sieben weltweit führenden Todesursachen zählt. Wirksame Präventionsmaßnahmen sind vor diesem Hintergrund enorm wichtig - denn: ein hoher Anteil an Diabetesfällen wäre vermeidbar. Bereits täglich 30 Minuten moderat körperliche Aktivität und eine gesunde Ernährung können dazu beitragen, das Risiko für die Entwicklung eines Typ 2-Diabetes drastisch zu reduzieren, so die WHO.
Am 7. April 2016 fand anlässlich des Weltgesundheitstages eine Fachveranstaltung im Deutschen Diabetes-Zentrum in Düsseldorf statt. Die
Fachveranstaltung stellte den
Status quo in der Diabetes-Forschung,
-Versorgung und -Prävention dar, benennt zukünftige Herausforderungen und
berücksichtigt dabei auch die internationale Perspektive.
Folgende Expertinnen und Experten wirkten mit:
"Wo steht Deutschland im internationalen Vergleich?", Prof. Dr. Dr. Andrea Icks, Universität Düsseldorf, und Mitglied der OECD Expert Group Economics of Prevention.
Herausforderungen in der Diabetes-Prävention und -Forschung benannten Dr. Heidrun M. Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Ulrich Häring, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin IV, Universitätsklinikum Tübingen und Prof. Dr. Michael Roden, Direktor des Deutschen Diabetes-Zentrums und Direktor der Klinik für Endokrinologie und Diabetologie am Universitätsklinikum Düsseldorf.
Zudem thematisierten Prof. Dr. Baptist Gallwitz, Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft e.V., Dr. Bernd Hagen, Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung, PD Dr. Christian Berg, Stellvertretender Vorsitzender diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe und Dr. Thomas Ziese, Leiter des Fachgebiets Gesundheitsberichterstattung am Robert Koch-Institut den Handlungsbedarf in der Diabetes-Prävention und -Bekämpfung.
Die Veranstaltung wurde von der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (BVPG) mit Förderung durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und mit Unterstützung des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) durchgeführt.
Die Vorträge und Ergebnisse der Fachveranstaltung wurden in einer Dokumentation festgehalten. Weitere Informationen zur Dokumentation finden Sie hier.
RKI (2015): Gesundheit in Deutschland 2015. Online verfügbar unter www.rki.de.
WHO (2016): World Health Day 2016: Diabetes. Online verfügbar unter www.who.int.