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2001 Psychische Gesundheit :
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Epilepsie
Epilepsie
Hier finden Sie weiterführende Informationen:
Fakten
- Epilepsie ist weltweit die häufigste schwere Krankheit des Gehirns - ungeachtet der Grenzen von Alter, Rasse, Gesellschaftsschicht, Region oder Nation.
- Etwa 40 bis 50 Millionen Menschen sind heute betroffen, 85 % davon leben in Entwicklungsländern. Jährlich treten etwa zwei Millionen neue Fälle hinzu.
- Mindestens 50 % der Fälle beginnen in Kindheit oder Jugend.
- 70 bis 80 % der an Epilepsie Erkrankten könnten ein normales Leben führen, wenn sie richtig behandelt würden.
- In Entwicklungsländern erhalten 60 bis 90 % der Epilepsie-Kranken keine Behandlung. Dies ist auf mangelhafte Ressourcen im Gesundheitswesen zurückzuführen, aber auch auf gesellschaftliche Stigmatisierung der Betroffenen.
Bei prädisponierten Personen kann die Krankheit ausgelöst werden durch
- jede Gehirnerkrankung wie Geburts- und sonstige Verletzungen, Infektionen wie Meningitis oder Enzephalitis, Kreislauferkrankungen, degenerative Erkrankungen, oder durch
- Alkoholmissbrauch, einige Drogen, Medikamente oder sonstige giftige Substanzen.
- In Entwicklungsländern wird die Epilepsie vielfach durch Parasitenbefall ausgelöst, der durch vorbeugende Maßnahmen verhindert werden könnte. Beispiele sind Neurocystozerkose, Malaria und Schistosomiasis.
Weltweite Kampagne gegen Epilepsie: "Aus dem Schatten heraus!"
Ziele
- Öffentliches Bewusstsein bei Laien und Fachleuten dafür schaffen, dass die Epilepsie eine weltweite, behandelbare Gehirnerkrankung ist;
- allgemeine Akzeptanz für Epilepsie in der Öffentlichkeit verbessern;
- Öffentlichkeit und Fachwelt über die Epilepsie unterrichten;
- Bedürfnisse von Epilepsie-Kranken im regionalen und nationalen Rahmen definieren;
- Regierungen und Gesundheitssektor dazu ermutigen, sich dieser Bedürfnisse anzunehmen (einschließlich Bewusstsein schaffen, Erziehung, Diagnose, Therapie, Versorgung, Gesundheitsdienste und Vorbeugung).
Beispielhafte Projekte
Die Strategie der "Weltweiten Kampagne gegen Epilepsie" beinhaltet zwei verschiedene, gleichzeitig wirksame Vorgehensweisen: Erstens soll die Öffentlichkeit für dieses Thema sensibilisiert werden, und zweitens soll der Gesundheitssektor darin unterstützt werden, die Bedürfnisse der an Epilepsie Erkrankten zu erkennen und Erziehung, Ausbildung, Behandlung, Versorgung, Forschung und Prävention in diesem Bereich zu verstärken.
Beispielhafte Projekte sind wirksame Bestandteile der nationalen Gesundheitsprogramme, die dazu dienen, die Interventionsmaßnahmen dauerhaft anzulegen. Dazu gehört auch der allgemeine Zugang zu antiepileptischen Medikamenten.
Besondere Ziele der "beispielhaften Projekte":
- Auf Gemeindeebene die Behandlungsmöglichkeiten für Epilepsiekranke verbessern und ihr körperliches und soziales Leid vermindern;
- Gesundheitspersonal in diesem Bereich erziehen und ausbilden;
- der Stigmatisierung der Betroffenen entgegenwirken und in der Gemeinde eine positive Haltung gegenüber den Kranken schaffen;
- die Möglichkeiten zur Prävention verbessern;
- ein Modell entwickeln, um die Erkrankung weltweit zu erfassen und sie in die Gesundheitssysteme der teilnehmenden Nationen einzugliedern.
Meilensteine der "Weltweiten Kampagne gegen Epilepsie":
1997 gründen drei Organisationen die "Global Campaign against Epilepsy":
- World Health Organization (WHO)
- International League Against Epilepsy (ILAE)
- International Bureau for Epilepsy (IBE)
1998 wird in Heidelberg bei einem von der Deutschen Bundesregierung finanzierten Treffen die "Europäische Deklaration zur Epilepsie" einstimmig verabschiedet.
1998, 1999 und in der ersten Hälfte 2000 treten mehr als vierzig Länder der "Weltweiten Kampagne gegen Epilepsie" bei bzw. planen ihren Beitritt.
Im Mai 2000 werden die Afrikanische und die Lateinamerikanische "Deklaration zur Epilepsie" verabschiedet.