Weiterführende Informationen finden Sie unter
www.kompetenznetz-depression.de
Die Depression ist eine weit verbreitete seelische Krankheit, die mit Niedergeschlagenheit, Teilnahmslosigkeit und Missbehagen einhergeht sowie mit Schuld- oder Minderwertigkeitsgefühlen, Schlafstörungen oder Appetitlosigkeit, Antriebsmangel und Konzentrationsstörungen. Diese Probleme können dauerhaft werden oder in Abständen wiederkehren und führen zu substantiellen Einbußen in der Fähigkeit, die Alltagsprobleme zu meistern. Im schlimmsten Falle kann die Depression zum Selbstmord führen - eine verhängnisvolle Entwicklung, die jährlich einer Million Menschen das Leben kostet. Im Jahre 2020 wird die Depression zur Hauptursache von Behinderung werden und zur zweithäufigsten Krankheitsursache weltweit. Von Depressionen sind Menschen beiderlei Geschlechts, aller Altersstufen und aus allen sozialen Schichten betroffen.
Depressionen können zuverlässig erkannt werden. Antidepressive Therapie und kurzzeitige, strukturierte Formen der Psychotherapie sind bei 60 bis 80 % der Erkrankten wirksam und können im Rahmen der medizinischen Grundversorgung vorgehalten werden. Dennoch erhalten weniger als 25 % (in manchen Ländern sogar weniger als 10 %) der Erkrankten eine solche Behandlung. Hindernisse auf dem Wege zu einer effektiven Versorgung sind der Mangel an Ressourcen, der Mangel an gut ausgebildeten Therapeuten und das gesellschaftliche Vorurteil, das psychiatrischen Krankheiten einschließlich der Depression anhängt.
Es hat sich erwiesen, dass qualitätsgesicherte Programme der medizinischen Grundversorgung zur Behandlung der Depression
bei vernünftigen Kosten deutlich verbessern.
Die WHO hat kürzlich eine Initiative zur Bekämpfung der Depression im Rahmen des öffentlichen Gesundheitsdienstes gestartet. Nachfolgend werden die Ziele und geplanten Aktivitäten dieses Programms vorgestellt.
Hauptziel ist es, die Auswirkungen der Depressionskrankheit zu vermindern, indem die Schere zwischen vorhandener kosteneffektiver Behandlung und der großen Zahl von Patienten, die dieses Angebot nicht erreicht, weltweit zu schließen.