(deutsche Übersetzung)
Ob Sie zügig gehen, draußen laufen und spielen, skaten, Hausputz machen, tanzen oder Treppen steigen: Wenn Sie sich bewegen, tun Sie Ihrer Gesundheit etwas Gutes!
Seit Jahrhunderten kennen die Menschen das Geheimnis einer guten Gesundheit: regelmäßiges, ausgewogenes Essen und angemessene Bewegung.
Dieses Wissen wird durch uralte Erkenntnisse wie auch durch epidemiologische Daten bestätigt. So ist bekannt, dass gesunde Essgewohnheiten und moderate körperliche Bewegung das Risiko eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls, von Diabetes (Typ II) und bestimmten Krebsarten reduzieren können. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation werden im Jahr 2020 diese so genannten nicht übertragbaren Krankheiten über 70 % der weltweiten Krankheiten ausmachen.
Gesund leben - in Bewegung bleiben ist das Motto des Weltgesundheitstag 2003es. Es spricht jeden Einzelnen und auch Gemeinden, Vereine und Länder direkt an und fordert dazu auf, "aktiv" etwas für mehr Bewegung, für mehr Gesundheit zu tun und damit die Präventionsmaßnahmen der öffentlichen Gesundheit zu fördern.
So einfach und logisch. Das Motto überwindet mit dieser einfachen Logik alle ökonomischen, kulturellen, sozialen und geographische Grenzen.
Dennoch bleibt es eine Herausforderung, die wissenschaftlichen Erkenntnisse und das Alltagswissen in Handlungsprioritäten der Politik und Forschung zu übersetzen und damit Menschen zu einem längeren und gesünderen Leben zu verhelfen.
Nicht übertragbare Krankheiten sind solche Krankheiten, die Menschen im Laufe ihres Lebens aufgrund ihrer Ess- und Lebensgewohnheiten bekommen. Individuelles Verhalten stellt dabei nur einen Teil des Problems dar. Nicht anders als bei AIDS und Malaria tragen auch bei den nicht übertragbaren Krankheiten Armut, Gewalt, schnelle soziale und ökonomische Veränderungen, Bildungsdefizite, schlechte Gesundheitsversorgung und das Fehlen einer klaren politischen Verpflichtung zu einem Ansteigen der Raten, z.B. bei Krebs, Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen, bei. Viele Länder werden mit der Doppelbelastung durch Krebs, kardiovaskulären Erkrankungen und Schlaganfällen und AIDS, Tuberkulose und Malaria nicht mehr fertig. Die WHO will daher eine Gesundheitsdebatte führen über den epidemiologischen Wandel in der globalen Krankheitsbelastung und über die Faktoren, die diesen Veränderungsprozess antreiben. Eine Schlüsseldeterminante dieses Wandels ist der Mangel an körperliche Aktivität. Daher liegt hierauf der Fokus des Weltgesundheitstages 2002.
Ein wesentliche Ursache für kardiovaskuläre Erkrankungen, Diabetes und Übergewicht ist fehlende körperliche Bewegung. Nach Schätzungen der WHO führt der Mangel an Bewegung zu mehr als zwei Millionen Todesfällen im Jahr. Ungesunde Ernährung, unzureichende körperliche Bewegung und Rauchen zusammen führen zu 80% der vorzeitigen Herzkranzgefäßerkrankungen. In Ländern, so unterschiedlich wie China, Finnland und die USA, haben Studien gezeigt, dass bereits moderate Änderungen der Lebensgewohnheiten ausreichen, um die Entwicklung von fast 60 % der Diabetes II-Fälle zu verhindern. Ein Drittel aller Krebserkrankungen könnte durch eine gesunde Ernährung (Normalgewicht) und lebenslange körperliche Aktivität verhindert werden. Bewegungsmangel erhöht auch das Risiko von Bluthochdruck, erhöhtem Cholesterinspiegel, Osteoporose, Depressionen und Angstzuständen.
In den USA sind 300.000 Todesfälle pro Jahr auf Übergewicht zurückzuführen. Diese Zahl wird nur noch von der Quote der durch Rauchen verursachten Todesfällen übertroffen. Eine hohe Rate Übergewichtiger trifft man in vielen Ländern Lateinamerikas, des Mittleren Ostens und Asiens an. Einige Inselgruppen im Westlichen Pazifik haben noch einmal eine besonders hohe Rate. In China wird erwartet, dass in den nächsten zehn Jahren ungefähr 200 Millionen Menschen übergewichtig werden können.
"Einzelne Regierungen alleine könnten weder das Gesundheitsproblem Übergewicht bewältigen noch die körperliche Aktivität des Einzelnen fördern. Eine Zusammenarbeit der Nahrungsmittelindustrie, internationaler Agenturen, der Medien, Gemeinschaften und Einzelner ist notwendig, um das Umfeld zu ändern, so dass Übergewicht nicht zu einem Problem der öffentlichen Gesundheit wird", so die WHO.
Ausgewogene Ernährung in einer Welt, in der Unterernährung noch immer ein großes Problem ist, muss zu einem Thema der öffentlichen Gesundheit werden.
In manchen Gesellschaftsschichten ist ohne Frage Nahrungsmittelmangel das größte Problem: die Daten zeigen jedoch, dass zu kalorienreiches Essen, Bewegungsmangel, Übergewicht und die damit verbundenen chronischen Erkrankungen für die Gesundheit genau so gefährlich sein können.
Körperliche Bewegung ist ein einfacher Weg, direkt oder indirekt etwas für seine Gesundheit zu tun. Durch körperliche Aktivität lassen sich Gewalttätigkeiten unter Jugendlichen reduzieren. Das Nichtrauchen wird gefördert und riskantes Verhalten, wie ungeschützter Sex oder Drogenkonsum, eingeschränkt. Körperliche Aktivität kann zudem das Gefühl der Isolation und Einsamkeit bei älteren Personen reduzieren und auch ihre mentale Aktivität verbessern.
Die nicht-übertragbaren Krankheiten stellen uns vor die Herausforderung, etwas zu verhindern, was noch nicht erkennbar ist, aber im Lauf der zeit doch mit großer Wahrscheinlichkeit auftreten wird. Da Prävention ein kosteneffiziente Maßnahme zur Förderung der öffentlichen Gesundheit ist, muss sie von den politischen Entscheidungsträgern stärker gefördert werden. Leider ist dies bis jetzt nicht geschehen. Präventionsmaßnahmen haben im vergangenen Jahrhundert den größten Beitrag zur Verbesserung der Gesundheit geleistet. Dennoch belegen zahlreiche Studien, dass weniger als 5 % der Ausgaben im Gesundheitswesen für Präventionszwecke genutzt werden.
Prävention ist leider selten eine politische Priorität, da der Erfolg der Maßnahmen sich erst um einiges später zeigt. Wichtige Entscheidung über Prävention werden aber häufig in der Politik getroffen und nicht nur in der Medizin. Deshalb ist es so wichtig, politische Entscheidungsträger für mehr Prävention eintreten. Denn sie entscheiden Tabak- oder Alkoholsteuererhöhungen, über Richtlinien der Luftqualität, über die Schaffung von Freizeitanlagen, den Straßen- und Städtebau, um nur einige Beispiele zu nennen. In einer Umgebung, die geprägt ist durch Enge, hohe Verbrechensraten, dichten Verkehr und schlechte Luft, in der Parks, Sport- und Freizeitanlagen oder sogar Bürgersteige fehlen, wird körperliche Bewegung zu einem Problem, das der Einzelne nicht mehr für sich lösen kann. Mehr für die Prävention zu tun, liegt daher in der Verantwortung von Regierungen genauso wie in der des Einzelnen. Der Weltgesundheitstag 2002 will eine Plattform sein für die Einforderung politischer Veränderungen auf höchster Ebene!
Die Kampagne will zeigen, wie der Einzelne und die Gemeinschaft Gesundheit und Wohlbefinden verbessern können. Sie will zudem Politikern und Gesundheitsberufen größere Investitionen in die Prävention nahe bringen: denn sie garantiert die Verbesserung der öffentlichen Gesundheit auch in Zukunft.
Jede Art körperlicher Bewegung wird zu Ihrem Wohlbefinden beitragen: das Minimum, um Krankheiten vorzubeugen, liegt bei 30 Minuten leichter Bewegungen täglich!
Regelmäßige leichte körperliche Bewegung ist ein einfacher Weg, die Gesundheit zu verbessern und zu erhalten. Durch sie können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Übergewicht und Osteoporose verhindert oder kontrolliert werden. Wenn Sie körperlich aktiv sind, füllen Sie Ihre Energiequellen auf und senken Stress-Symptome. Sie können einen erhöhten Cholesterinspiegel und Bluthochdruck regulieren sowie Ihr Krebsrisiko verringern, besonders das Risiko eines Dickdarmkrebses.
Regelmäßige Bewegungsspiele fördern gesundes Wachstum und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Selbstbewusstsein und Selbsteinschätzung werden durch die Erfolgserlebnisse gefördert. Erwachsene profitieren von ihren Bewegungsroutinen und Übungen genauso wie von neu erlernten körperlichen Aktivitäten. Für ein gesundes Altern ist es wichtig, die Lebensqualität und Unabhängigkeit zu erhalten. Bei Menschen mit einer Behinderung trägt die tägliche körperliche Bewegung dazu bei, die Mobilität zu verbessern und die Energiequellen auszuschöpfen. Manche Behinderung kann durch körperliche Aktivität auch reduziert werden.
Körperliche Aktivität ist jede Art von Bewegung, bei der Kalorien verbrannt werden, also in Energie verbraucht wird. Also jede körperliche Bewegung!
Wenn Sie zügig gehen, draußen laufen und spielen, skaten, Hausputz machen, tanzen, Treppen steigen, immer dann tun Sie bereits etwas für Ihre Gesundheit.
Jede körperliche Aktivität wird zu Ihrem Wohlbefinden beitragen. Das Minimum, das ausreicht, um Krankheiten zu verhindern, liegt bei 30 Minuten mäßiger Bewegung täglich.
Für Kalorienzähler bedeutet dies 150 Kalorien täglich. Aber Sie können auch in Bewegung bleiben, ohne Kalorien zu zählen. Die Formel ist einfach: mindestens eine halbe Stunde mäßige körperliche Aktivität im Lauf des Tages reichen. Das kann bedeuten, dass Sie beispielsweise zwei Busstationen früher aussteigen, um den restlichen Weg zur Arbeit in zwanzig Minuten zu Fuß zu gehen und auch die Rückfahrt verkürzen, um in zehn Minuten nach Hause zu gehen. Zweimal täglich zehn Minuten Hausarbeit und zehn Minuten Radfahren. Ein 30minütiges Basketball oder ein Tanz in der Familie - all das reicht bereits.
Wenn Sie ungeübt sind, sollten Sie mit wenigen Minuten täglich beginnen und sich langsam bis zu den erforderlichen 30 Minuten steigern. Dabei sollten Sie daran denken, dass eine halbe Stunde nur die Empfehlung für das Minimum ist. Natürlich wird Ihre Gesundheit profitieren, je aktiver Sie sind. Das Wichtigste aber ist, dass Sie sich überhaupt körperlich bewegen!
Bewegungsmangel ist eine der wesentlichen Ursachen für Tod, Krankheit und Behinderungen. Vorläufige Daten einer WHO-Studie zu Risikofaktoren legen nahe, dass das viele Sitzen eine der zehn wichtigsten globalen Ursachen für Tod und Behinderung ist. Mehr als zwei Millionen Todesfälle jährlich sind dem Bewegungsmangel zuzuschreiben. Weltweit sind 60 bis 80 % der Erwachsenen in den unterschiedlichsten Länder körperlich einfach nicht aktiv genug, um Ihre Gesundheit zu fördern.
Das viele Sitzen führt zu vielen Krankheitsbildern, verdoppelt das Risiko von kardiovaskulären Erkrankungen, Diabetes, Übergewicht und erhöht das Risiko, an Dickdarmkrebs, hohem Blutdruck, Osteoporose, Depression und Angstzuständen zu erkranken.
In vielen rasch wachsenden Städten machen äußere Umstände, wie die Enge, die Armut, der Verkehr, die schlechte Luftqualität, der Mangel an Parks, Bürgersteigen, Sport- und Freizeitanlagen oder anderen sicheren Bereichen, körperliche Aktivitäten fast unmöglich. In Sao Paulo, Brasilien zum Beispiel führen 70 % der Bevölkerung, ein Leben, das durch vieles Sitzen und Bewegungsmangel gekennzeichnet ist.
Sogar in ländlichen Gegenden von Entwicklungsländern werden Freizeitbeschäftigungen ohne Bewegung, wie Fernsehen, immer beliebter.
Hinzukommen andere Veränderungen in der Lebensführung, die die Zunahme von Übergewicht, Diabetes und kardiovaskulären Erkrankungen erklären. Länder mit niedrigem und mittlerem Durchschnittseinkommen leiden am meisten unter den nicht-übertragbaren Krankheiten - 77 Prozent der Gesamt-Todesfälle, die durch nicht-übertragbare Krankheiten verursacht werden, sind in Entwicklungsländern zu verzeichnen.
Sie werden in Zukunft global immer größere Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgungssysteme, auf die Ressourcen und Volkswirtschaften haben. Viele Länder, die bereits jetzt mit Infektionskrankheiten und andere Herausforderungen kaum fertig werden, sind dann gezwungen, ihre schmales Budget für die Behandlung nicht-übertragbarer Krankheiten aufzuwenden.
Die meisten nicht-übertragbaren Krankheiten sind vermeidbar. Wenn Regierungen und Individuen aktiv werden, können Leben gerettet werden.
Körperlich aktiv zu werden ist ein wichtiger Schritt, um gesund zu bleiben. Bewegungsmangel ist aber nicht nur das Ergebnis einer individuellen Entscheidung. Der Mangel an sicheren Plätzen, an Sportanlagen und Schulhöfen kann Bewegung schwierig machen, manchmal sogar unmöglich. Darüber hinaus wird das Verhalten durch unzureichende Kenntnis über körperliche Aktivitäten und ihre Vorteile beeinflusst. Die Informationspolitik vieler Regierungen ist einfach unzureichend: sie stellen nicht genügend Mittel bereit, um die Öffentlichkeit über die gesundheitlichen Risiken des Bewegungsmangels und vielen Sitzens zu informieren.
Regierungspolitik und Regierungsprogramme könnten Menschen auffordern und befähigen, etwas für ihre eigene Gesundheit zu tun.
Um körperliche Aktivität zu fördern, sollte eine Gemeinschaft Prioritäten setzen und beispielsweise Parks und Anlagen einrichten, für saubere Luft und Wasser, für sichere und attraktive Straßen und für ein pulsierendes öffentliches Leben sorgen. Dazu sind Aktionen und Kooperationen nicht nur im Gesundheitssektor, sondern auch mit anderen Sektoren, wie Verkehr, Bildung, Umwelt, Stadtplanung und Administration notwendig.
Viele Städte und Gemeinden haben gezeigt, dass Gelegenheiten geschaffen werden können, um in Bewegung zu bleiben. An der Seine gelegene Straßen in Paris beispielsweise sind im Sommer für Autos gesperrt und stehen Fußgängern, Skatern und Radfahrern zur Verfügung. In Bogota (Kolumbien) wird auf Anordnung der Stadtverwaltung die Hauptstraße der Stadt jeden Sonntag für den Autoverkehr gesperrt. Das Rote Kreuz in Genf organisiert im Sommer einen kostenlosen Fahrradverleih für alle. Die erfolgreiche Kampagne in Sao Paulo - Agita Sao Paulo - zeigt, wie verschiedene Organisationen in einer Großstadt kooperieren, Menschen im Alltag mehr in Bewegung zu bringen.
Es ist einfach, macht Spaß und wirklich jeder kann es ...
Zügiges Gehen, Rad fahren oder tanzen sind nur einige Möglichkeiten, um in Bewegung zu bleiben. Man kann sich in der Schule, zu Hause oder bei der Arbeit bewegen. Nehmen Sie die Treppen anstelle des Aufzugs - und wenn es erst einmal für den Weg nach unten ist! Machen Sie einfache Dehnübungen, wenn Sie am Schreibtisch sitzen. Gehen Sie, laufen Sie oder fahren Sie mit dem Rad, wenn Sie sonst das Auto oder den Bus genommen hätten.
Auch Hausarbeit hält Sie in Bewegung: putzen Sie die Fenster, streichen Sie an, nehmen Sie den Staubsauger oder wischen Sie Staub, arbeiten Sie im Garten, mähen Sie den Rasen oder gehen Sie mit dem Hund spazieren. Sie können sogar in Bewegung bleiben, während Sie fernsehen: Seil springen, auf dem Stepper gehen, auf dem Trimmrad fahren oder Sit-ups machen sind nur einige Möglichkeiten. Einfach tanzen geht auch!
Ihr Ziel sollte sein, wenigstens 30 Minuten täglich aktiv in Bewegung zu sein.
Holen Sie sich Informationen und Beratung in Ihrer Nachbarschaft, in Gemeindezentren, Krankenhäusern oder Gesundheitszentren, Fitness-Studios oder Sportcentern.
WHO, Genf