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Startseite : 2008 60 Jahre WHO : Dokumente : Info 60 Jahre WHO

60 Jahre Weltgesundheitsorganisation (WHO):
1948-2008

Die Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen (UN) mit Sitz in Genf. Die Idee einer weltweiten Gesundheitsorganisation wurde das erste Mal 1945 in San Francisco im Rahmen der Gründung der Vereinten Nationen formuliert. Die Verfassung der WHO wurde dann am 7. April 1948 verabschiedet. An dieses Gründungsdatum der WHO wird jedes Jahr mit dem Weltgesundheitstag erinnert. Momentan zählt die WHO 193 Mitgliedstaaten, zum Zeitpunkt ihrer Gründung waren es 55 Mitgliedsstaaten.

Die erste offizielle Sitzung der WHO fand im Juni 1948 statt. Bereits damals wurden die Hauptziele formuliert: die Bekämpfung von Malaria, die Förderung der Gesundheit von Frauen und Kindern, die Bekämpfung von Tuberkulose und sexuell übertragbaren Krankheiten und die Sicherung von Ernährung und Wasserversorgung. Viele dieser Ziele haben auch heute noch Priorität in der Arbeit der WHO. In den 60 Jahren ihres Bestehens hat die WHO Vieles für die Verbesserung der Gesundheit weltweit erreicht: Ein Meilenstein war zum Beispiel die Entwicklung von weltweiten Impfprogrammen gegen Krankheiten wie Kinderlähmung oder Tuberkulose. 
Weitere Meilensteine:

Neben der Bekämpfung von Infektionskrankheiten und der Entwicklung zahlreicher Impfprogramme ist die Tabakkontrolle ein wichtiges Thema der WHO, denn Rauchen ist jährlich verantwortlich für den Tod von etwa 5 Millionen Menschen weltweit. Am 21. Mai 2003 wurde das von der WHO entwickelte Rahmenabkommen zur Tabakkontrolle durch die Weltgesundheitsversammlung akzeptiert. Mittlerweile erfährt das Abkommen weltweite Unterstützung und setzt internationale Standards bezüglich Tabakpreis, Tabaksteuer, Werbung, Warnhinweise auf Tabakprodukten und Schutz vor Passivrauchen.

Ein weiteres Hauptziel der WHO bleibt die Umsetzung der 1977 eingeleiteten Strategie "Gesundheit für alle"beziehungsweise deren Weiterentwicklung "Gesundheit im 21. Jahrhundert".  Mit dieser Strategie werden für die ersten 20 Jahre des 21. Jahrhunderts globale Prioritäten und Ziele gesetzt, um weltweit bessere Bedingungen für Gesundheit zu schaffen. Themen mit strategischer Bedeutung für die generelle Gesundheitsentwicklung, wie zum Beispiel die primäre Gesundheitsversorgung, die Gesundheitskommunikation, die Gesundheitsförderung und die Umwelt, rücken hierdurch verstärkt in den Vordergrund.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts liegt die Herausforderung für die WHO nun in der Erfüllung der so genannten Milleniumsziele (Millenium Development Goals): im Jahr 2000 machte sich die UN die globale Bekämpfung der Armut und die Verbesserung der Lebensbedingungen allgemein bis zum Jahr 2015 zur Aufgabe. Es wurden damals acht prioritäre Milleniumsziele formuliert, von denen die meisten sich unmittelbar auf die Verbesserung der gesundheitlichen Situation beziehen:

Andere Ziele fokussieren direkt die Bekämpfung von Armut und Hunger, die Verbesserung der Umweltbedingungen sowie den Aufbau einer globalen Entwicklungspartnerschaft.
Von den acht Milleniumszielen wurde bisher noch keines auf allen Kontinenten gleichermaßen erreicht. Zwar konnte die Kindersterblichkeit in Europa fast komplett bekämpft und in Asien und Nordamerika stark gesenkt werden, aber in vielen Ländern Afrikas bleibt sie unverändert hoch. Auch die Verbesserung der Gesundheit von Schwangeren und Müttern ist bisher nur bedingt erreicht worden. Der Zugang zu medizinischer Versorgung während der Schwangerschaft und Geburt konnte in Südostasien und Nordafrika verbessert werden, aber noch immer gibt es viele Länder, in denen eine von 16 Frauen während der Geburt stirbt. Die Ausbreitung von HIV/AIDS konnte bisher ebenfalls weltweit nicht gestoppt werden, die Ansteckungsrate ist mittlerweile sogar wieder angestiegen.

Aktuell stellen für die WHO der globale Klimawandel und dessen Auswirkungen auf die Gesundheit eine der größten Herausforderungen dar. Durch Hitzewellen, Stürme und Überflutungen sterben derzeit weltweit tausende von Menschen. Die steigenden Temperaturen bewirken einen Anstieg von Infektionskrankheiten, wie zum Beispiel Malaria. In Zukunft könnte in noch mehr Ländern weltweit die Versorgung mit Trinkwasser und ausreichenden Lebensmitteln durch die Folgen des Klimawandels nicht mehr gewährleistet sein. Entwicklungsländer sind ohne Frage am stärksten vom Klimawandel betroffen.

Mit dem Weltgesundheitstag 2008 rückt die WHO die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels in den Blick der Öffentlichkeit, um Maßnahmen anzuregen, die dem Klimawandel Einhalt gebieten. Der Klimawandel lässt sich dabei nur durch koordiniertes Vorgehen eingrenzen. Ihre Aufgabe sieht die WHO darin, die weltweite Zusammenarbeit zu fördern, um den Herausforderungen durch den Klimawandel in einer gemeinschaftlichen Aktion zu begegnen.

Mehr Informationen zur Weltgesundheitsorganisation in der Broschüre "Der Weltgesundheitstag 1954-2008"BVPG 2008.