Auch im Jahr 2019 macht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit dem Thema "Universal Health Coverage" auf die Bedeutung einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung aufmerksam und setzt die Kampagne aus dem Jahr 2018 fort.
Häufig bedeutet medizinische Versorgung für Menschen in Ländern der Dritten Welt eine unzumutbare finanzielle Belastung - wenn sie überhaupt vorhanden ist. Wie aus einem gemeinsamen Bericht der WHO und der Weltbank hervorgeht, hat über die Hälfte der Weltbevölkerung keinen umfassenden Zugang zu essenziellen Gesundheitsdienstleistungen.(Link zum Report...)
Laut Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der WHO, muss eine flächendeckende Gesundheitsversorgung dafür sorgen, dass jeder Mensch medizinische Versorgung in Anspruch nehmen kann, ohne dabei in eine finanzielle Notlage zu geraten. Es soll sichergestellt werden, dass jeder die medizinische Versorgung erhält, die er braucht und wann immer er sie braucht.
Eine flächendeckende Gesundheitsversorgung bedeutet jedoch nicht, jede medizinische Dienstleistung kostenfrei zur Verfügung zu stellen, sondern vielmehr, Maßnahmen gegen häufige Erkrankungen vorzuhalten und dabei eine ausreichende Qualität sicherzustellen. Im Rahmen umfassender Public Health-Maßnahmen soll neben der individuellen Gesundheit vor allem die bevölkerungsbezogene Gesundheit in den Blick genommen werden.
In vielen Ländern der Welt konnten bereits Fortschritte erzielt werden, berichtet die WHO. Aber Millionen von Menschen haben immer noch keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung.
Wer in Deutschland krank wird, hat es in der Regel nicht schwer, medizinische Hilfe zu finden. Zahlreiche Behandlungsangebote sind vorhanden; die Kosten werden in der Regel von der Krankenversicherung übernommen.
Eine Forsa-Umfrage, die der Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) unter 1.000 gesetzlich Versicherten in Auftrag gegeben hat, bestätigt dies: 85 Prozent der Menschen sind sehr zufrieden (30 Prozent) bzw. zufrieden (55 Prozent) mit der medizinischen Versorgung in Deutschland.
Jedoch wird die medizinische Versorgung im ländlichen Raum zunehmend problematisch. Um dem entgegenzusteuern, hat Nordrhein-Westfalen als erstes Bundesland zum Wintersemester 2019/20 rund 140 Abiturient/innen auch ohne Einser-Abitur den Weg ins Medizinstudium geebnet.
Mit der so genannten "Landarzt-Quote" soll die Versorgung in ländlichen Gebieten verbessert werden. Die Studierenden verpflichten sich, für mindestens zehn Jahre in einer unterversorgten Region zu praktizieren.
Auf der Internetseite der WHO findet sich ein umfangreiches Angebot an Informationen zum Weltgesundheitstag 2019.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an weltgesundheitstag@bvpraevention.de.
Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek): vdek stellt Forsa-Umfrage zu Einstellungen der Bevölkerung zur GKV-Finanzierung und medizinischen Versorgung vor. Link...
WHO/Worldbank (2017): Tracking Universal Health Coverage: 2017 Global Monitoring Report. Link...
Land Nordrhein-Westfalen: Gesetzesentwurf zur "Landarzt-Quote". Link...