Servicenavigation

Schriftgrösse
Kontrast
Suche
Kontakt
Datenschutz
Impressum

Hauptnavigation

zentrale Veranstaltung
Presse
Angststörungen
Aktionen
Angebote
Links zum Thema
World Health Day 2001

Inhalt

Startseite : 2001 Psychische Gesundheit : Presse : Angststörungen

zurück Hintergrundinformation Angststörungen

Die einen sind soziophob, andere werden im Fahrstuhl von intensiven Angst- oder Panikattacken überwältigt. Wieder andere haben Angst vor Vogelfedern oder erwarten fast überall Gefahr und eine Katastrophe. Angst wird immer dann zum Problem, wenn man in eine Abwärtsspirale von Gedanken, Gefühlen und physiologischen Symptomen gerät. Pathologisch wird sie aber erst, wenn sie unangemessen stark ist, zu oft und zu lange auftritt, mit Kontrollverlusten oder Zwangshandlungen verbunden ist, starkes Leid und Vermeidungsverhalten auslöst. Angst hat viele Gesichter und viele Namen. Zusammengefasst nehmen Angst- und Zwangsstörungen mit weltweit rund 400 Millionen Betroffenen den Spitzenplatz der psychischen Erkrankungen ein. Frauen leiden nahezu doppelt so häufig an Angsterkrankungen wie Männer, speziell an Phobien. Als Erklärungen dafür werden rollenspezifische Lebensstile und Verhaltensmuster angegeben.

Gleichgültig, um welche Angststörung es sich handelt - eines ist allen gemeinsam: Sie erfasst stets den gesamten Menschen und geht mit einer Vielzahl von Begleitsymptomen einher, z.B. Zittern, Herzrasen, Schwitzen, Benommenheit, Schmerzen, Atemnot. Eine Konstellation, die sich massiv auf Lebensqualität und Leistungsfähigkeit auswirkt und leicht zu Chronifizierung führt mit weiteren Komplikationen wie Depressionen, Isolation, Arbeitsunfähigkeit, Alkohol- und Medikamentenabusus.


Ursachen

Obwohl meist an regelhafte Auslöser gebunden, können Angststörungen nicht auf eine eindeutige Ursache reduziert werden. Eine Rolle spielen Entwicklung, Erziehung, Verhaltensmuster, soziokulturelle Programmierung, Lebenssituationen sowie besondere auslösende Ereignisse. Den biologischen und psychosozialen Faktoren kommen jeweils unterschiedliche Bedeutungen zu. Nur eines ist sicher: Jede Angst ist gelernt, Angst läuft im Gehirn ab. Neben biologischen Erklärungsmodellen gibt es das Modell vom Teufelskreis der Angst: Die psychischen und physiologischen Bestandteile der normalen Angstreaktion schaukeln sich gegenseitig auf. Meist wird der Teufelskreis durch einen Bestandteil in Gang gesetzt, indem diesem eine verständliche, aber unangemessen hohe Beachtung geschenkt wird.


Behandlung

Zur Behandlung von Angststörungen stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Die wichtigsten sind Verhaltens- und medikamentöse Therapien. Verhaltenstherapien sind problem-, ziel- und aktionsorientiert. Man geht davon aus, dass problematische Verhaltensweisen erlernt wurden und wieder verlernt werden können. Die wichtigsten verhaltenstherapeutischen Vorgehensweisen sind Konfrontation in gedanklicher und realer Umwelt: Die kognitive Verhaltenstherapie (zielt darauf ab, die als bedrohlich bewerteten Situationen realistisch einzuschätzen), Entspannungsverfahren (z.B. Atemtechniken, Biofeedback, Muskelrelaxation nach Jacobson) und die darauf aufbauende Systematische Desensibilisierung (Erlernen und gezielter Einsatz einer der Angst entgegengesetzten Reaktion, nämlich Entspannung). Die störungsspezifischen Ansätze erzielen Erfolgsquoten bis zu 80 Prozent. Verhaltenstherapeutische Programme erfordern trotz scheinbar simpler Grundprinzipien ein hohes Maß an fachlicher Kompetenz. 

Ziel einer Medikation ist es, Stress und Furcht nicht mehr so überwältigend und unkontrollierbar über den Betroffenen hereinbrechen zu lassen. Einige Systeme im Gehirn lösen akute Angst aus, andere sind für die langfristige Bereitschaft verantwortlich, auf eine als bedrohlich erlebte Situation mit Angst zu antworten. Zur Beeinflussung dieser Prozesse stehen viele Medikamentenklassen zur Verfügung, z.B. Antidepressiva. Grundsätzlich gilt, dass die Medikation der Angst kompliziert und eine Sache für den erfahrenen Arzt ist. 


Quelle: 

Weltgesundheitstag 2001 "Psychische Gesundheit - erhalten & wiederherstellen", 6. April 2001, Köln
Durchgeführt: Bundesvereinigung für Gesundheit e.V. (BfGe)1, i. A. des Bundesministeriums für Gesundheit


Redaktion:

Pressebüro Weltgesundheitstag 2001, 3K Agentur für Kommunikation GmbH, Silke Hofmann
Wiesenau 27-29, 60323 Frankfurt am Main, 
T.: 069 / 97 17 11 13, F.: 069 / 97 17 11 22, 
E-Mail: info@3K-Komm.de






1Zusammenschluss der Bundesvereinigung für Gesundheit e.V. (BfGe) und des Deutschen Forums Prävention und Gesundheitsförderung im Jahr 2007 zur Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (BVPG)