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Prävention und Gesundheitsförderung - Wege zur Innovation im Gesundheitswesen?
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Startseite : 2002 Bewegung : zentrale Veranstaltung : Programm : Prävention und Gesundheitsförderung - Wege zur Innovation im Gesundheitswesen?

Prävention und Gesundheitsförderung -
Wege zur Innovation im Gesundheitswesen?

Prof. Dr. Peter Scriba
Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen

Der Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen (SVR) empfiehlt eine konsequente und nachhaltige Präventionspolitik. Allgemeine Gesundheitsförderung und krankheitsspezifische Prävention müssen als gesamtgesellschaftliche Aufgaben verstanden werden. Das macht Eigenverantwortlichkeit ebenso erforderlich wie eine öffentliche Dauerdebatte über Gesundheitsziele und Einbindung aller Settings vom Kindergarten über Schule und Betriebe sowie aller Regionen. Sozial Schwache bedürfen als Risikogruppe besonderer Aufmerksamkeit.

Einige Beispiele, für die das Gesundheitsziel "Mehr Bewegung" entscheidend wichtig ist, sind:

Übergewicht und Fettsucht: Die Folgekrankheiten Diabetes, Hochdruck, Arthrose, die den 18 Prozent Männern und 24 Prozent Frauen mit Fettsucht im Erwachsenenalter in Deutschland drohen, sind vermeidbar. Kinder sind die aussichtsreiche Zielgruppe für Vermeidung von Übergewicht.

Der SVR hat empfohlen, die Präventionsforschung müsse intensiviert werden, um die lückenhafte Information über regionale und soziale Versorgungsunterschiede zu verbessern. Es gilt ferner, die Bewertung der Vorsorgemaßnahmen laufend zu aktualisieren und eine rationale Begründung für Priorisierung, das heißt die Reihung nach Dringlichkeit der Durchführung einzelner Maßnahmen zu schaffen. Der SVR fördert, die Organisation der Kooperation aller denkbaren Leistungsanbieter (z. B. Ernährungswissenschaftler, Verbraucherberater, Pädagogen, Psychologen) zu verbessern. Besonders dringend sind Kompetenzsteigerung und Information der Bevölkerung sowie Transparenz des Qualitätsmanagements in Gesundheitsförderung und Prävention.

Schließlich brauchen wir für Koordination und Durchführung von Einzelmaßnahmen eine zentrale Steuerungsorganisation.

Der UN-Generalsekretär hat im Februar des Jahres die Speisesalzjodierung als auch in ärmsten Ländern der Welt wirksames Beispiel für Vorbeugung mit geringem finanziellen und technologischen Aufwand gepriesen. Auch in Deutschland fehlt immer noch etwa ein Drittel der für eine optimale Ernährung erforderlichen Jodmenge. Die bisherige Verbesserung ist ein gutes Beispiel für die Bedeutung der Eigenverantwortlichkeit der Bevölkerung.

Auch aus ökonomischen Gründen werden Gesundheitsförderung und Primärprävention immer wichtiger. Wenn auch bei uns das Geld für die Krankenversorgung immer knapper wird, so müssen wir den Gesundheitszustand unserer Bevölkerung so verbessern, dass sie bei guter Gesundheit sehr alt wird. Das hilft auf die Dauer, die Kosten des Gesundheitssystems im Zaume zu halten.