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World Health Day 2002

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Grusswort

Staatsministerin Christine Weber
Präsidentin der Sächsischen Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e.V. (SLfG)

Sehr geehrte Frau Bundesministerin,
sehr geehrte Damen und Herren,

als Präsidentin der Sächsischen Landesvereinigung für Gesundheitsförderung nehme ich gern die Gelegenheit wahr, die herzlichen Grüße der Landesvereinigung an den Weltgesundheitstag 2002 zu überbringen.

Verbunden ist dies mit einem Dank an den Veranstalter für die Einladung hierher nach Leipzig. Ich möchte an dieser Stelle unterstreichen, dass wir uns als Landesvereinigung sehr darüber gefreut haben, dass in diesem Jahr die Veranstaltung erstmals in den neuen Ländern, dazu in Sachsen, stattfindet.

Denn dies bietet die hervorragende Gelegenheit, einerseits die sächsische Bevölkerung über das Thema und neue Entwicklungen in der Gesundheitsförderung zu informieren, und andererseits ist es auch ein Forum für die regionalen und kommunalen Akteure, ihre Aufgaben und Projekte vorzustellen und damit den Stand der Gesundheitsförderung in Sachsen zu dokumentieren.


"Gesund leben - in Bewegung bleiben"

Diesem Motto fühlt sich die Sächsische Landesvereinigung, mit ihren ca. 70 Mitgliedern, darunter zahlreichen institutionellen, seit Ihrer Gründung 1990 eng verbunden.

1. Zum Thema Bewegung und Bewegungsförderung im engeren Sinne gab es in den zurückliegenden Jahren eine Reihe von Projekten.

Hauptzielgruppe der Aktivitäten war dabei, und so ist es auch im Arbeitsplan für dieses Jahr formuliert, die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen.

Nach unserem Verständnis ist Bewegung Voraussetzung für die Persönlichkeitsentwicklung. Sie hat grundlegende Auswirkungen auf alle Entwicklungsebenen und trägt ihren Anteil dazu bei, Gesundheit und Lebensfreude auch später im Erwachsenenalter zu erhalten.

Unter diesen Gesichtspunkten wurde eine Reihe von Materialien, Broschüren und Videos zum Thema entwickelt, die zielgruppenorientiert sind und die über die jugendärztlichen Dienste eingegeben wurden.

Ergänzend möchte ich anführen, dass die sächsische Gesundheitswoche 2001 unter dem Thema "Gesundheit der Kinder" stand und dies landesweit breite Aktivitäten zum Thema nach sich zog.

Doch die empirischen Fakten geben uns allen Anlass, unsere Bemühungen fortzusetzen. Nur zwei Aspekte, die die Dringlichkeit beschreiben:

Auch die kontinuierlich durchgeführten Schuleingangs- und Schüleruntersuchungen in Sachsen bestätigen diesen Trend. Festzuhalten ist dabei eine ansteigende Auffälligkeit von motorisch-koordinativen Entwicklungsrückständen.

Bei einer Aufstellung der häufigsten Befunde, die bei Reihenuntersuchungen in der zweiten Klasse sachsenweit festgestellt wurden, lagen Übergewicht und Haltungsschwäche an zweiter bzw. dritter Stelle (an erster Stelle Herabsetzung der Sehschärfe).

Als primäre Ursache für diese Entwicklung wird in der Fachliteratur Bewegungsmangel angeführt, der u.a. mit einer veränderten Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen begründet wird.

Und dies hat langfristig Folgen. Vor allem im Hinblick auf Herz- Kreislauferkrankungen und Krankheiten des Skeletts und des Bindegewebes hat der Bewegungsmangel besonders negative Effekte. Dazu nur zwei Zahlen:

400.000 Menschen in Deutschland sterben jährlich an Erkrankungen des Kreislaufsystems. Knapp 1 Million Menschen werden jährlich im Krankenhaus wegen Krankheiten des Skeletts, der Muskeln und des Bindegewebes behandelt.

Um diesem Trend zu begegnen, kommt es aus der Sicht der Landesvereinigung verstärkt darauf an, die strukturellen Voraussetzungen dafür zu schaffen, das vorhandene Wissen über Bewegung und Bewegungsförderung in die Lebensbereiche von Kinder und Jugendlichen, Erwachsenen und Senioren zu integrieren.

2. Damit komme ich zum zweiten Aspekt:

"Gesund leben - in Bewegung bleiben" heißt auch, das Thema in einen übertragenden Zusammenhang zu stellen, nämlich im Sinne einer strukturellen Bewegung, die in Lebensbereichen und Institutionen umgesetzt werden kann.

Dabei ist der Setting-Ansatz in den letzten Jahren verstärkt in den Blickpunkt gerückt und dies spiegelt sich auch in den Arbeitsinhalten der Landesvereinigung wider, in dem die Settings Kommune und Schule Schwerpunkte sind.

In der kommunalen Gesundheitsförderung besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen der Landesvereinigung und den Regionalen Arbeitsgemeinschaften für Gesundheitsförderung.

Ein Auftrag für die Landesvereinigung liegt in diesem Bereich in der Umsetzung von Multiplikatorenangeboten für die Mitarbeiter im Öffentlichen Gesundheitsdienst, die in diesem Jahr die Themen "Geschlechtsspezifische Suchtprävention, Qualitätssicherung und Kommunale Gesundheitsberichterstattung" beinhalten.

Ein weiteres Anliegen ist in diesem Jahr die Sächsische Gesundheitswoche 2002, die sich dem Thema "Prävention des Schlaganfalls" widmet. Unter dem Motto "Einfach gesund" soll hierbei unterstrichen werden, dass die Reduzierung der Risikofaktoren, insbesondere der Bluthochdruck, eine Querschnittsaufgabe für alle beteiligten Akteure ist. Dazu wird es landesweit vom 25.05- 01.06. eine Reihe von Veranstaltungen geben.

Uns ist bewusst, dass diese Gesundheitswochen Initialcharakter tragen und dass daraus langfristige Konzepte in den Städten und Regionen zu entwickeln sind. Kommunale Gesundheitskonferenzen, die sich auch in Sachsen zunehmend etablieren, können hier wichtige Beiträge leisten.

In diesem Zusammenhang möchte ich betonen, dass uns der kommunale Bezug als Landesvereinigung sehr wichtig ist, denn Gesundheitsnetzwerke wachsen lokal, vor Ort.

Im Setting Schule wurde in Kooperation mit dem Sächsischen Staatsministerium für Kultus an unserer Geschäftsstelle der Landesvereinigung ein "Praxisbüro Gesunde Schule" etabliert.

Ziel dieses Praxisbüros ist es, ein Netzwerk gesundheitsfördernder Schulen in Sachsen aufzubauen und Beratung bei der Umsetzung zu geben.

Das Vorhaben "Praxisbüro Gesunde Schule" soll sich als Informationsdrehscheibe für die Gesundheitsfördernde Schule in Sachsen etablieren. Die Einrichtung eines solchen Praxisbüros ist aus unserer Sicht notwendig, da es in Sachsen zahlreiche Einzelinitiativen und Projekte gibt, die von einer Vernetzung profitieren würden.

Konkrete Themen in der "Gesunden Schule" werden neben Bewegung, Ernährung, Umgang mit Konflikten auch die Lehrergesundheit sein. Geplant sind u.a. für 2002 eine Fachtagung zum Thema "Gesunde Schule" und ein Seminar zum Thema "Lehrer und Schülergesundheit am Arbeitsplatz Schule".

Bewegung im übertragenden Sinn ist auch in das Thema Prävention gekommen und der Weltgesundheitstag mit seinen zahlreichen Veranstaltungen heute, ist Ausdruck dieses Prozesses. Stellvertretend möchte ich hier auf die Diskussion über Gesundheitsziele für Deutschland verweisen. Diese Entwicklung wird von der Sächsischen Landesvereinigung für Gesundheitsförderung sehr begrüßt. Damit verbindet sich zugleich die Hoffnung, dass es gelingt, langfristig den Stellenwert von Gesundheitsförderung und Prävention in der Öffentlichkeit und im Gesundheitssystem zu stärken.

Ich wünsche uns allen heute eine ermutigende und interessante Veranstaltung!

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!