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 Projekt "rauchfreie Geburtshilfe"

Ingo BriegelIngo Briegel

Vita


Rauchen ist bekanntlich die wichtigste durch Verhaltensänderung zu vermeidende Ursache für schwerwiegende Krankheiten.
Im Setting Krankenhaus, zumal in einer Klinik, die seit 7 Jahren im Deutschen Netz gesundheitsfördernder Krankenhäuser mitarbeitet, ist deshalb der Schutz der Nichtraucher, ein rauchfreies Krankenhaus und die Unterstützung der Raucher bei Rauchverzicht und Rauchentwöhnung, also Verhältnis- und Verhaltensprävention, eine wichtige Aufgabe. Für die Mitgliedschaft im Netz der Gesundheitsfördernden Krankenhäuser wird von der WHO mindestens ein Rauchfrei-Projekt erwartet. Darüberhinaus ist das Deutsche Netz Gesundheitsfördernder Krankenhäuser Kooperationspartner des European Network for Smoke-free Hospitals (ENSH) und baut ein Netz Rauchfreier Krankenhäuser auf.

Im Rahmen dieses langfristigen Entwicklungsprozesses läuft seit 2004 in der Klinikum Lippe GmbH das Projekt "rauchfreie Geburtshilfe". Dabei geht es nicht primär darum, die Frauenklinik rauchfrei zu machen. Ziel ist es, ein "Motivations- und Beratungsnetzwerk" für rauchende Schwangere und deren Partner aufzubauen.

In diesem Netzwerk sollen

Auf dieser Grundlage soll ein umfassendes Betreuungskonzept für werdende und junge Eltern entwickelt werden, denn in Deutschland leben ca. 60 % aller Kinder unter 6 Jahren in Raucherhaushalten. Wenn Kinder mitrauchen, erkranken sie häufiger an Krankheiten wie Asthma, Bronchitis oder Mittelohrentzündung. Das Beispiel rauchender Eltern ist zudem eine wesentliche Ursache für eine spätere Nikotinabhängigkeit der Kinder.

Die werdenden und die jungen Eltern sollen so früh wie möglich Angebote zur Tabakentwöhnung und solange wie möglich eine wirksame Rückfallprophylaxe er-halten. Für die verschiedenen Phasen der Schwangerschaft und danach kommen als beteiligte Kontaktstellen für Schwangere in Frage:

Damit ist der Rahmen gesteckt. Gestartet ist das Projekt in den geburtshilflichen Kliniken von Pilotkrankenhäusern. Aktuell wird die Motivation und Beratung zum Rauchverzicht in Essen und in Lippe in Kooperation von DNGFK, Gesundheitskonferenz und Kliniken auf den Weg gebracht.

In der Klinikum Lippe GmbH ist das Projekt "rauchfreie Geburtshilfe" in den beiden Häusern Lemgo und Detmold gestartet. Ziel ist, in der geburtshilflichen Klinik mit Projektmanagementmethoden die Ziele der Rauchfreien Geburtshilfe umzusetzen und systematisch weiterzuentwickeln.

Allen rauchenden Schwangeren und deren Partner sollen motivierende Gespräche zum Rauchverzicht und zur Tabakentwöhnung angeboten und die Mög-lichkeit, an Programmen zur Tabakentwöhnung teilzunehmen, gegeben werden.

Eingebunden in das Projekt sind die MitarbeiterInnen aller Berufsgruppen und Hierarchieebenen der geburtshilflichen Klinik.

In einem ersten Schritt sind MitarbeiterInnen des Ärztlichen Dienstes, des Pflegedienstes und Hebammen aus der geburtshilflichen Klinik in Motivierender Gesprächsführung geschult worden. Die Schulung erfolgte in Zusammenarbeit mit Referenten der Drogenberatung in Lippe.

Die Motivierende Gesprächsführung ist eine Methode, die von Miller und Rollnick im Rahmen der Behandlung substanzabhängiger Menschen entwickelt wurde. Ausgangspunkt ist der bei substanzabhängigen Menschen in der Regel vorhandene Zwiespalt zwischen Abstinenzvorsatz und dem Zwang/Wunsch, den Konsum fortzusetzen. Die Methode trägt dieser Ambivalenz Rechnung ebenso wie dem von Prochaska et. al. entwickeltem Modell des Prozesses der Verhaltensänderung.

Anknüpfen konnten wir in diesem Zusammenhang an das Euro-Scip Projekt (in Deutschland Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin BIPS), dass u.a. eine Leitfaden zur Motivierenden Gesprächsführung für Hebammen und GynäkologInnen herausgibt.

Mit der Intervention werden alle rauchenden Schwangeren in der geburtshilflichen Klinik der Klinikum Lippe GmbH, vor allem auch Schwangere mit geringer Motivation zum Rauchverzicht erreicht. Die ersten Schritte zum Aufbau eine Motivations- und Beratungsnetzwerkes sind damit getan. Weitere Informationen zum rauchfreien Krankenhaus und zur rauchfreien Geburtshilfe beim Deutschen Netz gesundheitsfördernder Krankenhäuser, Symbol externer Link www.dngfk.de.


Ingo Briegel
Klinikum Lippe-Lemgo
Rintelner Str. 85
32657 Lemgo
Tel.: 0 52 61 / 26 42 94
E-Mail: ingo.briegel@klinikum-lippe.de