Sehr geehrte Frau Staatssekretärin Caspers-Merk,
sehr geehrter Herr Dr. Younes,
sehr geehrte Frau Professor Merkle,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
als Präsidentin der Bundesvereinigung für Gesundheit freue ich mich, Sie heute - am Vortag des diesjährigen Weltgesundheitstages - auf unserer nationalen Auftaktveranstaltung zum Weltgesundheitstag hier in Berlin begrüßen zu können. Der Weltgesundheitstag 2005 steht unter dem deutschen Motto "Mutter und Kind - Gesundheit von Anfang an!" - ein immer wieder aktuelles, da wichtiges Thema der Prävention und Gesundheitsförderung.
Ich freue mich sehr, die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung, Frau Caspers-Merk, begrüßen zu können, die soeben extra aus den Vereinigten Staaten zurückgekehrt ist, um aus dem Blickwinkel der Gesundheitspolitik dieser Regierung zum Thema zu sprechen.
Des Weiteren freut es uns, dass Herr Dr. Younes in Vertretung für Frau Dr. Leitner von der WHO in Genf den Weg nach Berlin zum deutschen Weltgesundheitstag genommen hat, um uns die Grußworte der Weltgesundheitsorganisation zu überbringen. Er wird unter anderem auf den brandaktuellen World Health Report (Weltgesundheitsbericht) eingehen, den die WHO am morgigen Weltgesundheitstag der Öffentlichkeit vorstellt und der sich anlässlich des Weltgesundheitstages 2005 ebenfalls mit dem Thema "Mutter- und Kindgesundheit" beschäftigt. Vielen Dank für diese Informationen aus erster Hand, Herr Dr. Younes.
Schließlich heiße ich Frau Professor Merkle recht herzlich willkommen - sie wird uns in ihrem einführenden Fachvortrag einen Überblick zur Mutter- und Kindergesundheit in Deutschland aus der Sicht einer engagierten Gynäkologin geben.
Wie den meisten von Ihnen sicher bekannt ist, erinnert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit dem Weltgesundheitstag jedes Jahr an den Tag ihrer Gründung am 7. April 1948. Themen von globaler Bedeutung sollen jedes Jahr erneut dazu motivieren, die Gesundheit der Bevölkerung und auch ihre Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.
Die Bundesvereinigung für Gesundheit hat im vergangenen Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiern können. Im Jahr 1954 fand auch zum ersten Mal ein Weltgesundheitstag in Deutschland statt. Anlass für uns, heute auch einen Rückblick auf 50 Jahre Weltgesundheitstag in Deutschland vorzulegen. Von Anfang an war die Bundesvereinigung für Gesundheit - damals noch als "Bundesausschuss für gesundheitliche Volksbelehrung" - damit beauftragt, in ministeriellem Auftrag den Weltgesundheitstag in Deutschland auszurichten. In jedem Jahr ist dies aufs Neue eine anspruchsvolle, schöne und produktive Aufgabe, durch die unser Themen- und Aufgabenspektrum sich in der Regel erweitert und unsere Tätigkeit in der Prävention und Gesundheitsförderung neue Impulse bekommt. Mit unserer Publikation "Der Weltgesundheitstag - 50 Jahre Impulse für die Gesundheitsförderung in Deutschland" werfen wir einen Blick auf die Historie des Weltgesundheitstages, einen Blick zurück auf 50 spannende Jahre, in denen die
"Krankenschwester", "sauberes Trinkwasser" und "sichere Blutkonserven" ebenso Themen waren wie "Tuberkulose", "Pocken", "Malaria", "Krebs" oder "Herz-Kreislauferkrankungen". Sie erahnen die außerordentlich vielfältige Themenwelt der Weltgesundheitstage! Andererseits lässt sich am Weltgesundheitstag auch ein Wandel festmachen: von der Verhütung einzelner Gesundheitsgefahren hin zur Förderung der gesundheitlichen Ressourcen jedes Einzelnen, von der Information und Aufklärung über die Gesundheitserziehung und die bloße Verhaltensprävention hin zu einer klugen Mischung von verhaltens- wie verhältnispräventiven Konzepten und Maßnahmen.
50 Jahre, 50 Themen zeigen schließlich, dass manches immer wieder oder immer noch aktuell ist: zum Beispiel der Impfschutz, zum Beispiel das Thema "gesundes Altern", zum Beispiel gesunde Ernährung und Bewegung - und nicht zuletzt die Gesundheit in der Familie, die heute erneut zur Diskussion steht. Nicht nur als Präsidentin der Bundesvereinigung für Gesundheit, sondern auch als Mitglied des Bundestages und als Patientenbeauftragte der Bundesregierung begrüße ich es sehr, dass wir in dieser Legislaturperiode dicht davor stehen, Prävention und Gesundheitsförderung in Deutschland gesetzlich weiter zu stärken und weiter zu entwickeln. Ich freue mich ebenfalls, dass auch die Rechte der Patientinnen und Patienten stärker in den Blick gerückt worden sind und auf verschiedenen Ebenen des Alltags und der Politik nunmehr in Geltung gebracht werden können.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, die Förderung der Gesundheit von Müttern und Kindern steht in Deutschland schon seit vielen Jahren ganz oben auf der gesundheitspolitischen Agenda. Es wundert daher nicht, dass Deutschland bei der Mütter- und Kindersterblichkeit auch im europäischen Vergleich sehr gut abschneidet. Gründe hierfür sind unter anderem die hohe Akzeptanz der Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen wie auch der Vorsorgeuntersuchungen für Kinder, die intensivmedizinische Versorgung von Frühgeburten, aber auch die Geburtsvorbereitung durch Hebammen und die hohe Rate an Krankenhausentbindungen. Weiter ist der gesetzliche Mutterschutz in Deutschland vorbildlich und die Sexualaufklärung bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung seit langen Jahren in guten Händen. Organisationen wie das Müttergenesungswerk sind einzigartig und tragen - wie auch die Wohlfahrtsverbände - dazu bei, dass Gesundheit in den Familien gefördert wird.
Aber auch in Deutschland gibt es noch Präventionspotenziale zur Verbesserung von Mutter- und Kindgesundheit. Auf dem diesjährigen Weltgesundheitstag möchten wir deshalb zwei wichtige offene Handlungsfelder in den Mittelpunkt stellen: die Prävention des Rauchens in der Schwangerschaft und in Gegenwart von Kindern sowie die Prävention von Kinderunfällen.
Neben diesen beiden Hauptthemen freuen wir uns sehr, in diesem Jahr mit der Unterstützung unserer Kooperationspartner auch zwei Satelliten-Workshops anbieten zu können: Im Workshop der Techniker-Krankenkasse wird es um die Stillförderung durch Stressreduzierung gehen. Die DAK wird sich in ihrem Workshop mit der Auswahl der geeigneten Geburtsklinik bei Risikoschwangerschaften beschäftigen. Mit Blick auf unser dichtes - und, wie ich meine, sehr interessantes - Veranstaltungsprogramm hier in Berlin sage ich nun abschließend an alle Mitwirkenden bereits jetzt einen herzlichen Dank insbesondere: meinen Folgerednerinnen und den Expertinnen und Experten, die mit ihrem Fachwissen zum Gelingen der Veranstaltung insgesamt beitragen werden. Auch den zahlreichen finanziellen Förderern des Weltgesundheitstages 2005 danken wir herzlich für ihre Unterstützung: der AOK Berlin, dem BKK Bundesverband, der DAK, der Gmünder Ersatzkasse, der Techniker Krankenkasse, außerdem der Deutschen Krebshilfe, Janssen-Cilag sowie der Pfizer Consumer Healthcare GmbH. Auch den vielen Ausstellern - in diesem Jahr mehr als 30 Organisationen - gilt unser herzliches Dankeschön. Schließlich geht mein Dank natürlich auch an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundesvereinigung für Gesundheit e.V., die - wie in jedem Jahr - mit großem Engagement den Weltgesundheitstag konzipieren und koordinieren.
Und nun wünsche ich Ihnen und uns allen einen informativen und anregenden Tag und gebe das Wort weiter an Frau Staatssekretärin Marion Caspers-Merk.
Helga Kühn-Mengel, MdB
Deutscher Bundestag
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Tel.: 030 / 22 77 11 24,
E-Mail: helga.kuehn-mengel@bundestag.de