Im Jahr 2018 macht die Weltgesundheitsorganisation mit dem Thema "Universal Health Coverage" auf die Bedeutung einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung aufmerksam. Ihr Appell: Jeder Mensch sollte Gesundheitsdienstleistungen in Anspruch nehmen können - unabhängig von Ort und Zeit und ohne dabei in eine finanzielle Notlage zu geraten.
Wie aus einem gemeinsamen Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Weltbank hervorgeht, hat über die Hälfte der Weltbevölkerung keinen umfassenden Zugang zu essenziellen Gesundheitsdienstleistungen. Zudem werden jedes Jahr zahlreiche Haushalte durch notwendige gesundheitsbezogene Ausgaben in Armut gedrängt. (Link zum Report...)
Dies sei unnötig, so Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der WHO. Eine flächendeckende Gesundheitsversorgung könne dafür sorgen, dass jeder Mensch Gesundheitsdienstleistungen in Anspruch nehmen kann - unabhängig von Ort und Zeit und ohne dabei in eine finanzielle Notlage zu geraten.
Vor diesem Hintergrund stellt die WHO den Weltgesundheitstag 2018 unter das Motto "Universal Health Coverage" und macht damit auf die Notwendigkeit einer Gesundheitsversorgung für alle aufmerksam. Diese bedeute jedoch nicht, alle erdenklichen gesundheitsbezogenen Interventionen kostenfrei zur Verfügung zu stellen, sondern vielmehr, Maßnahmen gegen wichtige Erkrankungen vorzuhalten und dabei eine ausreichende Qualität sicherzustellen. In den Blick genommen werden sollten neben der individuellen vor allem die bevölkerungsbezogene Gesundheit - bspw. im Rahmen umfassender Public Health-Maßnahmen.
Wer hierzulande krank wird, hat es in der Regel nicht schwer, medizinische Hilfe zu finden. Zahlreiche Behandlungsangebote sind vorhanden; die entstehenden Kosten werden meist von der Krankenversicherung übernommen. Auch eine Forsa-Umfrage, die der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) unter 1.000 gesetzlich Versicherten in Auftrag gegeben hat, bestätigt dies: 85 Prozent der Menschen sind sehr zufrieden (30 Prozent) bzw. zufrieden (55 Prozent) mit der medizinischen Versorgung in Deutschland.
Dennoch besteht auch hierzulande Verbesserungspotenzial - beispielsweise im Hinblick auf die Versorgung von Geflüchteten. So verdeutlicht ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Razum und Kollegen aus dem Jahr 2016, dass häufig eher der Zufall über den Zugang zur Gesundheitsversorgung von Geflüchteten bestimmt.
Auf der Internetseite der Weltgesundheitsorganisation (WHO) finden Sie ein umfangreiches Angebot an Informationen. Zu den entsprechenden englischsprachigen Seiten gelangen Sie hier.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an weltgesundheitstag@bvpraevention.de.
Razum O., Werner, J. & Bozorgmehr, K. (2016): Wenn Zufall über den Zugang zur Gesundheitsversorgung bestimmt: Geflüchtete in Deutschland. In: Gesundheitswesen 2016; 78(11): 711-714. Link...
Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek): vdek stellt Forsa-Umfrage zu Einstellungen der Bevölkerung zur GKV-Finanzierung und medizinischen Versorgung vor. Link...
WHO/Worldbank (2017): Tracking Universal Health Coverage: 2017 Global Monitoring Report. Link...